Die Vorbehandlung – Vorsortierung, Zerkleinerung und Trocknung

Die Vorbehandlung – Vorsortierung, Zerkleinerung und Trocknung

Der angelieferte feuchte Abfall wird in einen Tiefbunker abgekippt. Dessen Fassungsvermögen von ca. 7.000 m3 entspricht dabei ca. 300 LKW-Ladungen.

In einem separaten Bereich, dem Flachbunker, werden Sperrmüll und trockene Gewerbeabfälle grob vorsortiert, vorzerkleinert und anschließend weiter verarbeitet. Beispielsweise wird das Holz aus dem Sperrmüll aussortiert und direkt zur energetischen Verwertung in Biomassekraftwerke transportiert.

Polstermöbel und Matratzen werden vorzerkleinert und dann dem Hausmüll im Tiefbunker zur weiteren Aufbereitung zugeführt. Aus den Gewerbeabfällen wird teilweise ein Ersatzbrennstoff (EBS) gewonnen, der ohne die gesamte MBS zu durchlaufen, direkt in einem speziellen EBS-Kraftwerk eingesetzt wird.

Die Vorzerkleinerung

Der Abfall aus dem Tiefbunker wird durch einen computergesteuerten Kran auf zwei parallel arbeitende Vorzerkleinerer aufgegeben. Nach dieser Vorzerkleinerung auf eine Korngröße von etwa 250 mm transportieren Förderbänder den Abfall in einen Zwischenbunker aus Beton. Aus diesem Bunker entnimmt ein weiterer computergesteuerter Kran das Material und befüllt damit eine der neun Rotteboxen.

Die Trocknung

In den Rotteboxen wird der erste wichtige Schritt zur Weiterverarbeitung des Abfalls getan. Um ihn trennen und sortieren zu können, muss der Abfall getrocknet werden. Die im Müll enthaltenen Mikroorganismen erzeugen in einem kontrollierten Prozess Wärme, die zur Verdunstung der Feuchtigkeit führt. Der Abfall wird biologisch stabilisiert. Computergesteuerte Luftzu- und Abfuhr durch Ventilatoren regelt dabei die Höhe der Temperatur und führt Feuchtigkeit und Abgase aus den Boxen heraus. Der Abfall verliert beim Austragen der Feuchtigkeit ca. 30 % seiner Masse. Etwa sieben Tage dauert dieser Trocknungsprozess.

Abluft

Die durch den Trocknungsprozess entstehende Abluft darf nicht einfach nach außen abgeführt werden. Bei 50°C enthält sie organische Verbindungen wie Alkohole und Aldehyde sowie aromatische Kohlenwasserstoffe, die die Geruchsstoffe bilden.

Durch Kondensieren der Abluft in einem Wärmetauscher wird die Feuchtigkeit eliminiert. Das entstehende Kondensat wird gesondert aufbereitet: In einer Wasseraufbereitung werden Ammonium- sowie CSB- und BSB5-Konzentrationen wie in einem Klärwerk gesenkt und das Wasser anschließend filtriert. Als gereinigtes Abwasser wird es teilweise im Kühlkreislauf verdunstet.

Die im Wärmetauscher entfeuchtete Abluft wird anschließend in einer Luftaufbereitungsanlage gereinigt. Gemäß den gesetzlichen Vorgaben der 30. Bundesimmissionsschutzverordnung werden die in der Luft enthaltenen gasförmigen Stoffe bei ca. 850°C thermisch zerstört, bevor die Luft über einen Kamin an die Atmosphäre abgegeben wird.
Messeinrichtungen im Kamin erfassen permanent die Konzentrationen an Staub, Distickstoffoxid und organischen Stoffen. So wird die Einhaltung der Grenzwerte kontinuierlich überwacht. Alle Daten werden gespeichert und einmal jährlich wird dem Landesumweltamt ein Emissionsbericht übergeben. Die Daten werden auch in den Amtsblättern und auf dieser Internetseite veröffentlicht.