Energiemanagement – weil es sich lohnt

Managementsysteme ganz allgemein bedeuten für kleine Organisationen wie den ZAB einen recht hohen Aufwand hinsichtlich der Dokumentationen. Es gibt keine separate Personalstelle, die nur damit beschäftigt ist. Trotzdem hat der Verband seit 2012 ein regelmäßig zertifiziertes Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001.

Für viele energieintensive Unternehmen des produzierenden Gewerbes ist Energiemanagement Normalität. Sie profitieren von besonderen Ausgleichsregelungen beim Strompreis. Zum Beispiel sind eine deutlich geringere EEG-Umlage und eine geringere Stromsteuer zu entrichten. Ein Zweckverband wie der ZAB kann von solchen finanziellen Vorteilen nicht profitieren, da er als Zweckverband nicht dem produzierenden Gewerbe zugerechnet wird.

Der hohe Aufwand für Energiemanagement zahlt sich aus – für alle

Um qualitativ hochwertigen Ersatzbrennstoff (EBS) für industrielle Kraft- und Zementwerke herzustellen, ist hoher technischer Aufwand erforderlich. Viele Maschinen für die Aufbereitung des Abfalls bedeuten viel benötigte elektrische Energie. Um die Umwelt zu schonen und schädliche Emissionen von Gasen zu vermeiden wird die Abluft thermisch gereinigt, was einen hohen Verbrauch an Erdgas bedeutet. Der ZAB hatte dementsprechend hohe Energiekosten.
Unser Ziel ist es, die Abfallbehandlung, die sich auch auf die Geldbörse der Einwohner des Verbandsgebietes auswirkt, so kostengünstig wie möglich zu gestalten. Deshalb haben wir überlegt, wie wir weniger Energie verbrauchen und trotzdem unsere Abfallbehandlung in gleichbleibender Qualität durchführen können.

Energieeffizienz

Das ist der Fachbegriff, um den sich das ganze Energiemanagement dreht. Der Verband machte sich auf den Weg, um seine Energieeffizienz zu steigern. Der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt und der bedeutete in unserem Fall: Messen. Zuhause zeigt der Zähler nur die elektrische Arbeit (kWh). In einer industriellen Anlage wird die elektrische Leistung (kW) zusätzlich gemessen und sie ist auch ein separater Bestandteil des Strompreises, da die Anlage nicht an das Niederspannungsnetz angeschlossen ist sondern an das Mittelspannungsnetz. Darüber hinaus gibt es viele untergeordnete interne Zähler, die Arbeit und Leistung der Hauptverbraucher messen.

Zur Visualisierung des Energieverbrauchs wurde in Zusammenarbeit mit einem Programmierer eine Software für den ZAB geschrieben, die uns half, die Prozesse der Abfallbehandlung zu optimieren. Das ist besonders gut an der Kurve des spezifischen Gasverbrauchs für die Abluftreinigung zu erkennen. Die spezifischen Verbräuche bei Strom, Gas und Kraftstoff sind unsere entscheidenden Kennzahlen. Spezifisch bedeutet in diesem Fall, wieviel Strom, Gas und Kraftstoff benötigen wir für die Behandlung einer Tonne Abfall. Die möglichst permanente Verbesserung dieser Kennzahlen ist der Kern unseres Energiemanagements.